Donnerstag, 24. Mai 2012

USA Teil 2: San Francisco – Las Vegas

Alles lief weiter nach Plan, bis es BUMM machte. Aber alles der Reihe nach.

In San Francisco fühlten wir uns, mal abgesehen vom sehr unfreundlichen Wetter, sehr wohl. Wir spazierten kreuz und quer durch die Stadt, sahen uns verschiedene Stadtteile, die steilen Strasse, die schönen Häuser, Chinatown (dass mit 100‘000 Einwohnern die grösste Chinesische Gemeinde ausserhalb Chinas ist), die Golden Gate Bridge (die leider halb im Nebel versteckt war) an, fuhren mit den Cable Cars umher und landeten anschliessend bei den Piers. Von dort aus fuhren wir mit dem Schiff nach Alcatraz, wo wir mit einem super interessanten Audio Guide das Gefängnis besichtigten – ein weiteres Highlight! Nach Margaritas und feinem mexikanischen Essen machten wir uns auf den Rückweg zu Rambo, da ich (Martina) mich seit jenem Mittag nicht mehr schmerzfrei fortbewegen kann….

Am 17. Mai fuhren wir der Küste entlang weiter Richtung Hippie- und Surferstädtchen Santa Cruz, da das Wetter etwas unfreundlich und kühl war, fuhren wir weiter landeseinwärts bis zum Kings Canyon NP, wo wir die nächste Nacht verbrachten. Im Visitor Center informierten wir uns am nächsten Morgen über den Kings Canyon sowie den Sequoia NP und fanden, dass dieser Kings Canyon eigentlich nicht so spektakulär aussieht (sicher nicht zu vergleichen mit dem Kings Canyon in Australien) und wir uns die 30 Meilen pro Weg sparen, da ich keine Wanderung hätte machen können. Also fuhren wir direkt weiter in den Sequoia NP, wo wir an diversen Orten die wunderschönen Mammut-Bäume bestaunen konnten. Tja, nach dem letzten Aussichtspunkt hätten wir eigentlich zu einem Campingplatz fahren wollen, doch dann machte es BUMM… Wir waren (glücklicherweise) langsam auf einem einspurigen Strässchen im Wald unterwegs und Dänu konnte noch knapp auf eine Ausbuchtung am Strassenrand rollen, bevor der Radkasten auf dem rechten Vorderrad lag – die Achsenverbindung war gebrochen. Dänu musste sich alleine auf den Weg zum 1.5 Meilen entfernten Museum machen (ich konnte nicht so weit gehen), um die Vermietstation anzurufen und einen Abschleppwagen zu organisieren, da wir keinen Natelempfang hatten. Die ersten beiden Abschleppdienste wollten nicht herfahren, da es zu abgelegen sei und ausserdem Freitag Nachmittag, beim dritten sah es schon besser aus, bis die Verbindung abbrach und die Rangerin Dänu mitteilte, dass es nun wohl etwa eine Stunde dauern würde, bis das Telefon wieder funktioniere…. Eine Stunde später fanden sie dann einen Abschleppdienst, Dänu vereinbarte mit ihm, dass sie uns am Samstag Vormittag abschleppen, da der Abschleppdienst für Freitag keine Garage mehr hätte finden / erreichen können. Das nächste Problem; Übernachtung. Dänu fragte, ob wir im Camper schlafen dürften, zuerst wurde ihm ganz entsetzt mitgeteilt, dass dies auf keinen Fall ginge. Dann stellte sich jedoch heraus, dass die nächste Lodge (170 $ pro Nacht!) noch einmal einige Meilen entfernt liegt, der Park keinen Transport für uns organisieren und ich nicht gehen konnte. Die Ranger schlugen Dänu vor, dass wir mit anderen Touristen per Autostopp hochfahren… Schlussendlich, nach vielen Diskussionen, erhielten wir dann glücklicherweise trotzdem noch die Erlaubnis im Camper zu bleiben. Um 8:50 am nächsten Morgen tauchte dann Alex mit dem Abschleppwagen auf und die beiden Herren hatten Rambo nach einigen Versuchen aufgeladen. In Squaw Valley, wo es ca. 20 Grad wärmer als im Sequoia NP war, lud er uns bei einer Garage ab, die noch einige Ersatzteile bestellen musste. Ca. 4 Stunden später war Rambo wieder strassentauglich und wir fuhren noch knapp 30 Meilen auf einen gemütlichen Campingplatz, wo wir uns im Pool abkühlten, bevor Dänu unter Aufsicht (linde ausgedrückt) vieler Hunde joggen ging.

Nicht entmutigt vom Vorabend joggte Dänu auch am 20. am Morgen früh und wurde wieder von vielen Hunden verfolgt und angebellt. Auf der Weiterfahrt deckten wir uns mit diversen verschiedenen Nüssen und frischen Orangen ein, bevor wir weiter ins Geisterstädtchen Calico fuhren. Wohl weil diese Geisterstadt auf dem Weg Richtung Las Vegas liegt, kommen hier sehr viele Touristen vorbei und in jedem Gebäude ist irgendein Souvenirgeschäft untergebracht. Unserer Meinung nach ist dies keine wirkliche Geisterstadt mehr, trotzdem hat uns der Nachmittag mit lädele in den alten Häusern recht gut gefallen. Wir übernachteten auf dem Campingplatz direkt neben dem Geisterstädtchen und genossen den sehr ruhigen Abend ohne Nachbarn, dafür mit lustigen „Wüstenhühnern“. Auch am nächsten Morgen musste sich Dänu beim Morgenjöggi wieder bei diversen Kläffern durchkämpfen (doch Steine werfen hilft sofort) – wir werden wohl definitiv keine Hundeliebhaber. Auf der Fahrt Richtung Las Vegas hielten wir bei einem riesigen Outlet an und deckten uns unter anderem mit Levis Jeans ab 25$ (!) ein! Den Campingplatz in Las Vegas fanden wir schnell und nach einer kühlen Dusche (immerhin war es 40°C in Vegas) machten wir uns auf den Weg Richtung Strip, wo wir durch Souvenirläden stöberten und die grossen Hotels bewunderten, bevor wir uns dann mit Livä und Oli trafen. Wir wussten nach unserer Panne im Sequoia NP nicht, ob wir es rechtzeitig nach Vegas schaffen werden und Livä und Oli hatten am 20. eine Panne und konnten uns erst am 21. mitteilen, ob und wann sie in Vegas sein werden. Schlussendlich klappte es also doch noch und wir genossen den Abend mit mexikanischem Essen, Piratenshow und XXL-Margaritas. Am folgenden Tag machten Dänu und ich uns auf die Suche nach jemandem, der mir meine Knieschmerzen etwas nehmen könnte, waren jedoch noch erfolglos. Die Distanzen hier sind mit öV oder zu Fuss nicht gut zu bewältigen, wir vertagten diese Aktion. Stattdessen besuchten wir das Hotel „New York New York“, um auf die Achterbahn zu gehen, die vor 14 Jahren der Hammer war, jedoch kein Vergleich zu Silverstar & Co. ist. Wir setzten uns auch noch an einen einarmigen Banditen, merkten jedoch rasch, dass dies nicht unsere Welt ist und es uns zu schwer fällt, unser Geld so auszugeben. Nach 3$ war bereits Schluss und Dänu gab entmutigt auf :-) . Als Livä und Oli zurück waren, trafen wir uns im Circus Circus auf 2 grosse Krüge Margarita und ein feines Abendessen, bevor wir einen Abendspaziergang durch das wunderschöne Hotel Venetian machten. Dort wurde unter künstlichem blauem Himmel ein kleines Venedig nachgebaut – wunderschön! Da vergisst man glatt, dass bereits fast Mitternacht ist. Am 23. Mai trafen wir uns ein letztes Mal mit Livä und Oli zum Brunch, der ein paar Stunden dauerte, irgendwie sehnte niemand von uns den Abschied herbei. Dänu und ich fühlten uns wie zu Hause, nicht wegen der Gegend und auch nicht wegen der Leute (Las Vegas gleicht eher einem übergrossen Irrenhaus), sondern einfach, weil wir 3 Tage mit lieben Menschen aus der Schweiz verbringen durften. Anschliessend suchten wir einen Orthopäden und ich erhielt eine andere Kniestütze (Schwöschterhärzli: danke viel viel mal für dini Tipps!) und hoffe, dass ich bald wieder schmerzfrei bin… Den Rest des Nachmittags verbrachten wir erneut mit shoppen in einem Outlet :-) und zur Krönung des Abends wurden Dänus lange Haare mit der neu erworbenen Haarschneidemaschine geschnitten, der Sommer kann kommen….

Heisse Grüsse aus Las Vegas
Dänu und Tinä











































Mittwoch, 16. Mai 2012

USA Teil 1: Los Angeles – San Francisco

USA – alles andere als Reiseziel Nr. 1, insbesondere für unsere Generation. Schaut euch unsere Fotos an, wir denken, viele von euch werden ihre Meinung ändern.

Auch wir reisten mit gemischten Gefühlen in die USA. Ich (Tinä) kenne diesen Teil ja bereits ein wenig, vor 14 Jahren reisten wir mit der Familie durch den Westen der USA und vor 16 Jahren durch den Westen Canadas (…ich werde wohl langsam alt :-) ). Die Nationalpärke hatte ich in bester Erinnerung und doch ist da diese Antipathie, die zu einer Hemmschwelle wird.

Die Einreise lief zu unserem Erstaunen wesentlich schneller und einfacher als in Australien und Neuseeland, nur auf das Gepäck mussten wir ewig warten. Eigentlich hätten wir direkt nach der Landung unsere Vermietstation anrufen sollen, damit wir Rambo – unseren klobigen fahrbaren Untersatz (Dodge RAM) für die nächsten 80 Tage, noch abholen können (sonst hätten wir 2 Tage warten müssen) – doch telefonieren war leider nicht erlaubt. Wir wurden etwas kribblig. Irgendwann kamen wir dann doch noch raus und telefonierten mit Nancy, die uns mitteilte, dass sie uns in etwa einer halben Stunde abholen wird. Aus einer halben Stunde wurden 2.5 Stunden und wir noch etwas kribbeliger :-) . Schlussendlich kamen wir dann doch noch zur Vermietstation und übernahmen Rambo, der mit 420‘336km auf dem Buckel seine beiden Vorgänger Mery (Neuseeland) mit 337‘300km und Godi (Australien) mit 268‘750 noch überbietet. Und wir dachten schon beim Aussie Godi, dass dies nicht möglich ist :-) .

Die ersten drei Nächte übernachteten wir gratis auf dem Parkplatz der Vermietstation. Am Sonntag, 6. Mai erkundeten wir Los Angeles mit dem öV, der hier erstaunlicherweise echt billig ist (6 Dollar pro Person, inkl. fast aller Busse, Metros). Wir besichtigten, wie alle Touris, den Walk of Fame, die Hand- und Fussabdrücke im Zement vor dem Graumann’s Chinese Theater, das Kodak Theater (dort werden die Oscars verliehen), die City Hall, die Walt Disney Concert Hall und den ältesten Stadtteil „El Pueblo“, wo gerade ein mexikanisches Fest im Gange war. Anschliessend fuhren wir mit dem Bus zum Venice Beach, wo wir mit seeeehr vielen anderen Leuten der Promenade entlang flanierten und die vielen Kunst-, Essensstände, Souvenirläden, Basketballplätze, Skatepark, Paddle Tennisplätze, Muscle Beach und den langen Sandstrand begutachteten und vor allem die Leute beobachteten. An unserem zweiten Tag fuhren wir zu den Universal Studios. Wir hatten Glück, da Montag und Nebensaison war, hatte es nicht viele Leute und wir konnten ohne langes Anstehen zu jeder Show und auf jede Bahn gehen, die uns interessierte. Insbesondere die 1-stündige Fahrt durch die Studios und diverse Filmsets inklusive diverser „Specials“ war einfach genial. Absolute Highlights waren auch „Transformers The Ride 360“, „The Simpsons Ride“ und die riesen Donuts mit rosa Zuckerguss, die wir uns im „Kwik-E-Mart“ kauften (unser Abendessen für die nächsten 2 Tage).

Nach einer Rundfahrt über den „Mulholland Drive“ sowie den „Sunset Boulevard“, die durch Bel Air, Ventura Valley, Santa Monica und Beverly Hills führen, hatten wir genug Villen gesehen und verliessen Los Angeles (und den süsslichen Fast Food Geruch, der hier überall in der Luft liegt) auf einem 12 spurigen Highway Richtung Osten. Die Nacht verbrachten wir in Banning, bevor am nächsten Morgen zuerst bis nach Palm Springs fuhren, wo wir endlich ein neues Objektiv für die Spiegelreflexkamera sowie USB-Sticks für die Sicherung der Fotos kaufen konnten. Dann endlich war es Zeit für den ersten Nationalpark –„ Joshua Tree“. Wir wurden sehr freundlich empfangen und über die Sehenswürdigkeiten im Park informiert. So machten wir bei rund 40 Grad noch zwei kurze Wanderungen und besichtigten diverse Ocotillo- und Chollakakteen, Felsformationen (oder für Kurt K. vielleicht „Steihüfe“:-)) und natürlich Joshua Trees. Die Nacht verbrachten wir auf einem wunderschönen Campingplatz zwischen Kakteen und Felsen und genossen einen traumhaften Sonnenuntergang. Auch am 10. Mai wanderten wir noch einmal an diversen Orten durch diese wunderschönen Landschaften und fuhren dann weiter ins knapp 300 Meilen entfernte „Death Valley“, ein kurzes Stück davon führte über die legendäre Route 66. Bei unserer Ankunft um ca. 16:00 zeigte das Thermometer noch 44 Grad an. Obwohl man sich bei dieser Temperatur am liebsten gar nicht mehr bewegen würde, hielten wir beim Zabriskie Point an, der eine Aussicht bietet, die fast so gut auf dem Mond sein könnte, bevor wir den tiefsten Punkt Nordamerikas besichtigten – Badwater, 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Wir spazierten einige Schritte über diesen Salzsee, der erstaunlicherweise doch einige Wasserpfützen hat, bevor wir dann zurück, vorbei am „Devil’s Golf Course“, zu unserem Campingplatz für diese Nacht fuhren. Wir schliefen bei offenen Türen (glücklicherweise ohne Moskitos), damit wir bei dieser Wärme wenigstens etwas Durchzug hatten, mit Blick auf einen wunderschönen Sternenhimmel ein… Es ist kaum zu glauben, aber ja, Dänu konnte auch im Death Valley nicht aufs Joggen verzichten. Ich muss jedoch sagen, dass die Temperaturen kurz vor Sonnenaufgang mit ca. 28 Grad wirklich noch angenehm waren, zwei Tage später in Bridgeport joggte er zur selben Zeit bei 8 Grad. Im Death Valley machten wir noch ein paar Abstecher und waren immer wieder erstaunt, wie viel Wasser und Leben in dieser Wüste vorhanden ist. Kurz bevor wir das „Tal des Todes“ verlassen konnten, mussten wir unfreiwillig eine längere Pause einlegen, da kurz vor uns ein Wagen überhitzt und ausgebrannt ist. Glücklicherweise (für uns) auf Passhöhe bei angenehmen Temperaturen. Bei der Weiterfahrt Richtung „Yosemite Nationalpark“ entschieden wir uns, eine Nacht unterwegs im kleinen Western Städtchen Lone Pine zu verbringen und den Nachmittag nach einer weiteren kurzen Wanderung im Pool zu geniessen sowie eine Nacht in Bridgeport, von wo wir am nächsten Morgen das Geisterstädtchen „Bodie“ besichtigten. Aufgrund der Geschichten über die gute Qualität und die Menge an Gold, die in Bodie vorhanden sei, zog es um 1877 viele Leute in dieses Städtchen. 1879 lebten 8‘500 Menschen in dieser Stadt, die damals aus mehr als 2‘000 Häusern sowie aus 60 Saloons und „Vergnügungshäusern“ bestand. Bereits 1886 lebten nur noch 1‘500 Menschen in Bodie, 1932 zerstörte ein Feuer 90% der Häuser und in den 40er Jahren wurde Bodie zu einer Geisterstadt. Die Besichtigung war sehr spannend, da viele Häuser inklusive Mobiliar und Vorräten stehen gelassen worden sind.

Auf dem Weg in den Yosemite Nationalpark erkundeten wir uns im Visitor Center über die Sehenswürdigkeiten und erhielten mit Abstand die beste Auskunft ever. Der Herr informierte uns ausführlich über alle Wanderungen, welche seiner Meinung nach überhaupt und bis wo lohnenswert sind, wo alternative Aussichtspunkte mit weniger Touristen sind, über die Strassen, etc. Bereits kurze Zeit später standen wir im Schnee und sahen gefrorene Seen (zur Erinnerung, vor 2 Tagen im Death Valley hatten wir 44 Grad Celsius)!!! Wir genossen die beiden Tage im Yosemite Nationalpark, wanderten viel und bestaunten die riesigen Sequoias (Mammutbäume). Trotzdem waren wir vom Joshua Tree und Death Valley mehr beeindruckt; Berge, Seen und Wälder haben wir ja zu Hause auch – einfach (zumindest meistens) ohne Bären – und der Yosemite war leider sehr überlaufen, wir mussten sogar die Campingplätze im Voraus reservieren.

Unsere Erlebnisse in San Francisco folgen im nächsten Blog.

Liebe Grüsse aus dem sonnigen Californien
Dänu und Tinä