Montag, 13. August 2012

Ecuador Teil 2: Quito – Baños

Nach zwei gemütlichen Tagen in Quito, die wir mit Altstadtbesichtigung, Suche nach Kamera für Mätthu und Kameraersatzteil für uns, Internet, Organisieren der Cotopaxi-Tour, etc. verbrachten, wurden wir am 8. August um 09:00 Uhr im Hostel abgeholt.

Eduardo, der Besitzer des Refugios auf 4‘000müM, auf der Südseite des Cotopaxi, fuhr uns in seinem schaukelnden Gefährt zum Ausgangspunkt unserer ersten Wanderung. Tadeo, der 15jährige Sohn von Eduardo, begleitete uns auf dem 3-stündigen Spaziergang mit ca. 800 Höhenmetern und Aussicht auf den 5‘897müM hohen (und leider von Wolken umgebenen) Vulkan Cotopaxi, zum Refugio. Da wir die erste Nacht fast schlaflos verbrachten, fiel es uns nicht schwer, bereits um 4:30 Uhr aufzustehen und bei starkem und kaltem Wind Nachtaufnahmen des Cotopaxi zu machen und später den Sonnenaufgang zu geniessen. Nach einem feinen Frühstück ging es um 8 Uhr auf die Wanderung auf 4‘800müM und rund um den Morurco, ein älterer Vulkan vor dem Cotopaxi. Die Wanderung war aufgrund des starken Windes und der Höhe für alle sehr anstrengend (Mätthu blieb wegen seinem anhaltenden Kopfweh im Refugio), ich litt zusätzlich an Symptomen der Höhenkrankheit, die das Laufen nicht einfacher gestalteten. Der Weg rund um den Morurco führte durch steile Wände mit losem vulkanischem Geröll, was für Dänu und mich einfach war, da wir dies bereits von Neuseeland bestens kannten und wussten, dass dies nicht gefährlich ist und wir guten Halt im Geröll finden. Wir waren alle froh, als wir schlussendlich wieder im Refugio ankamen und eine heisse Suppe mit Popcorn (das isst man hier so) und viel Knoblauch geniessen konnten. Den Knoblauch hatten wir in Quito gekauft, da Michu, Pam, Dänu und ich auf unseren Nepal-Trekkings gelernt hatten, dass Knoblauchsuppen ein gutes Hilfsmittel gegen Höhenprobleme sind. Deshalb hackten wir alle jeweils noch 1 bis 2 Knoblauchzehen pro Person in die Suppe, die es jeweils am Mittag und am Abend gab. Wie unser Atem roch, könnt ihr euch selber vorstellen:-). In der zweiten Nacht schliefen wir alle herrlich, doch auf die nächste Wanderung freuten wir uns nur, da wir 3 Pferde dabei hatten, denn die Strecke war fast dieselbe wie am Vortag und das Wetter war schlechter, denn vom Cotopaxi konnte man nicht viel sehen. Heute ging’s zum Gletscher des Cotopaxi. Der Wind blies wiederum sehr stark und deshalb war es auf den Pferden bitterkalt, so dass es fast allen egal war, ein Stück zu laufen. Da ich mir jedoch am Vortag aufgrund der Laufeinlagen, die ich im Wanderschuh hatte, eine riesige Blase an der Fusssohle zugezogen hatte, hatte ich so viele Kleider wie möglich angezogen und blieb solange auf dem Pferd, bis der Weg einfach zu steil war und ich Mitleid mit dem armen Tier hatte. Dänu fand diese Wanderung weniger anstrengend als am Vortag, vielleicht, da wir die Strecke bereits kannten. Auf dem Gletscher konnten wir einen neuen Höhenrekord verzeichnen – 5‘000müM. Auf dem Rückweg legten wir im Campo Alto (4‘890müM) einen Zwischenhalt ein und unser Guide kochte uns Cocatee, dazu gab’s Confibrötli. Dieses Camp dient als Ausgangspunkt für die Besteigung des Cotopaxi. Nach einem Mittagessen im Refugio wurden wir am späteren Nachmittag nach Latacunga gefahren, wo wir den Tag gemütlich ausklingen liessen.

Da wir Latacunga nicht als besonders interessant empfanden, fuhren wir bereits am nächsten Tag weiter nach Baños. Einen Bus mit freien Sitzplätzen zu finden, stellte sich als fast unmöglich heraus, so dass wir uns entschieden, zuerst einen Bus nach Ambato zu nehmen und von dort aus einen Bus nach Baños zu suchen. Dieser Plan war super! Doch in Baños kam das nächste Problem – ein Hostel mit freien Zimmern zu finden, das nicht absolut überteuert war… Schlussendlich fanden wir ein 5er Zimmer für 10 Dollar pro Person, was für hier immer noch teuer ist. Wir fanden heraus, dass Baños den Unabhängigkeitstag feiert und deshalb so viele Leute hierher gereist und die Hotels so teuer sind. Dänu operierte dann mit Hilfe von Michu, Pam und Mätthu meinen Fuss, denn meine Blase war inzwischen dunkelrot, eiterte und blutete. Am Nachmittag lag ich dann im Zimmer, während sich die anderen vier nach einer Dschungeltour informierten. Wie sich herausstellte, waren unsere Informationen aus den Reiseführern falsch resp. ungenau; es gibt ab Baños keine richtigen Dschungeltouren, dafür müssten wir zurück bis auf Höhe Quito und anschliessend nach Lago Agrio fahren! Nach langem überlegen und diskutieren entschieden wir vor allem aufgrund des Zustandes meines Fusses, dass wir nicht in Ecuador in den Dschungel fahren, wir werden in Bolivien noch eine Gelegenheit dafür haben. Deshalb trennen sich heute leider etwas früher als erwartet unsere Wege. Michu und Pam nehmen heute Abend den Bus und starten morgen die Dschungeltour, Mätthu, Dänu und ich reisen morgen weiter Richtung Süden. Vorher genossen wir aber die Zeit in Baños; am Samstagabend erkundeten wir das hiesige Nachtleben, am Sonntag mieteten wir 3 Go-Karts, um die schöne Umgebung zu entdecken. Leider war der Go-Kart von Michu und Pam bereits nach dem ersten Stopp kaputt und wir hatten einen Unterbruch von mehr als 1.5 Stunden, bis wir weiterfahren konnten. Dennoch hat sich der Ausflug gelohnt und hat Spass gemacht. Am Abend besuchten wir ein Schweizer Restaurant und genossen ein feines Fondue (für Dänu und mich das erste auf der Reise!), dazu ein Glas Wein und zum Dessert Coupe Dänemark. Da es heute Montag regnet, wurde leider nichts aus unseren Ausflugsideen und wir verbringen den Tag mit Käfele, Internet, etc.

Liebe Grüsse aus dem nassen Baños, das seinem Namen nun mehr als gerecht wird
Dänu & Tinä










































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