Am 24. September machten wir (insbesondere ich Tinä aufgrund meiner
Platzangst…) uns mit etwas gemischten Gefühlen auf den Weg in die
Silberminen. Vorher legten wir einen Stopp ein, um die Schutzkleidung
anzuziehen, anschliessend kauften wir auf dem Miners-Market Coca-Blätter
und Wasser für die „Mineros“ ein und mussten auch den 96%igen Schnaps
probieren, den die Bergarbeiter trinken – na dann, Prost! Wir
besichtigten die Silber-Verarbeitungsanlage, die bei uns wohl vor
Ewigkeiten so ausgesehen hätte. Frauen dürfen dort nicht arbeiten, da
sie nach spätestens 8 Monaten unfruchtbar wären, für Männer sei es
angeblich nicht schädlich…. Dann gings auf einer Höhe von 4‘300 Metern
mit Mundschutz (um den wir sehr froh waren – auch wenn man(n) als
Weichei gilt) in die Mine aus dem 16. Jahrhundet! Der erste Teil war
noch einigermassen okay, wir mussten uns zwar regelmässig bücken, aber
hatten doch genügend Platz. Doch dann teilte uns unser Guide „Shampoo“
mit, dass wir nun weiter nach unten gehen, dass es nun kurz etwas enger
würde und dass wir nicht umkehren könnten. Eng und steil führte der Weg
nach unten und ich dachte, okay, auch das geht noch, ist ja nur ein
kurzes Stück. Doch auch das war noch nicht alles; unten wartete ein ganz
enger Gang, durch den man auf dem Bauch robben musste. Wer die Cu Chi
Tunnel in Vietnam gesehen hat – im Touristen-Tunnel dort hatte man
verhältnismässig viel Platz und dort habe ich nach ein paar Metern
umgekehrt – aber umkehren ging hier nicht und in Panik geraten half
nichts. Also gab es nur eines, so ruhig und tief als möglich durchatmen
(so gut dies halt möglich war, denn mit jedem Atemzug atmeten wir viel
giftigen Staub ein – Asbest hängt hier von den Steinen herunter….) und
nicht überlegen, dass wir hier in einer über 400 Jahre alten Mine
herumkrabbeln. Wie versprochen wurde der Gang 2 Etagen weiter unten
wieder grösser. Hier mussten Dänu und Mätthu einen Wagen schieben, was
bei dieser Luft, den 40 Grad, die dort unten herrschen, und den über
4‘000müM sehr anstregend ist . Der Gang führte anschliessend durch fast
knietiefes Wasser, neben kaputten Kabeln und viel Asbest zu 2 „Mineros“,
denen wir ein wenig bei der Arbeit zusahen (dafür wurden sie natürlich
mit einem Sack Coca-Blätter und Wasser entschädigt), bevor wir wiederum
durch einen sehr engen und steilen Gang in die unterste Etage kamen, wo
wir den Bergarbeiter Nico besuchten. Er war damit beschäftigt, von Hand
Löcher in den Stein zu meisseln, um die Dynamitstangen für eine
Sprengung zu platzieren. Für ein Loch benötigt er 5 Stunden und die Luft
dort unten ist noch viel stickiger als in den oberen Etagen. Mätthu und
Dänu konnten sich nicht so leicht wie ich herausreden (es bringt
Unglück, wenn Frauen in Minen arbeiten, da Pachamama sehr eifersüchtig
ist) und mussten ein paar Mal kräftig zuschlagen. Wir mussten noch eine
Weile laufen und kamen nach 2 Stunden endlich wieder ans Tageslicht und
an die frische Luft. Wir waren sooooo froh. Eigentlich hatten wir
geplant, Potosi am folgenden Tag zu verlassen. Doch da Shampoo uns
mitteilte, dass die Bergarbeiter seit heute wieder streikten und wir
besser noch heute Nacht abreisen würden, da die Strassensperren wohl ab
dem folgenden Tag noch grösser würden, gingen wir sofort zurück ins
Hostel, nahmen eine Dusche (die wir dringend nötig hatten) und checkten
aus. Bis zur Abfahrt des Busses um 19:00 Uhr war nicht klar, ob wir
wirklich abreisen können. Wir konnten losfahren, doch nach einigen
Kilometern war Schluss und wir warteten zwei Stunden im dunkeln. Wir
mussten die Strassensperre, die aus grossen Steinen, Feuer, Lastwagen
und Bergarbeitern bestand, zu Fuss durchqueren und konnten auf der
anderen Seite in einen anderen Bus einsteigen. Der Rest der Fahrt
verlief problemlos, um 00:45 trafen wir in Uyuni ein und nahmen die
nächstbesten Zimmer. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen suchten wir
ein schöneres Hostel und buchten eine 4-tägige Salar de Uyuni Tour inkl.
immerhin einem kurzen Teil Velofahren. Dänu und ich hatten eigentlich
davon geträumt, den Salar mit Fahrrad und Zelt zu überqueren, doch dies
ist leider nicht so einfach, wenn man keine eigenen Drahtesel und Zelt
dabei hat. Überglücklich, dass wir immerhin eine Tour inkl. Velo
gefunden hatten, wollten wir den Rest des Tages geniessen. Doch nur etwa
eine halbe Stunde später kam die Hiobsbotschaft – die Tour wird nicht
durchgeführt (oder nur, wenn wir noch drei Personen finden oder das
doppelte bezahlen, da 6 Personen in einer Tour sein müssen), da alle
Strassen nach Uyuni blockiert sind, keine neuen Touristen mehr
eintreffen und kein Benzin mehr geliefert wird. Wir versuchten den
ganzen Nachmittag noch Leute zu finden, was uns nicht gelang. Am Abend
holten wir dann schweren Herzens unser Geld zurück und buchten eine
0815-3-Tages-Tour….. Am Abend trafen wir Lissy und Nic wieder, die wir
im Dschungel kennen gelernt haben. Sie kamen von der Salar de Uyuni Tour
zurück und hätten eigentlich mit dem Nachtbus nach Sucre fahren müssen,
um den Flug zurück nach Deutschland zu erwischen und sassen nun in
Uyuni fest. Wir tranken gemeinsam ein paar Bier
.
Am nächsten Mittag ging die Fahrt los und wir hatten riesiges Glück mit unserer Gruppe. Auch wenn wir immer noch dem Fahrrad-Teil nachtrauerten, genossen wir den halben Tag zuerst auf dem Zugfriedhof, dann auf dem Salar de Uyuni – unser letztes grosses Ziel dieser Reise – in vollen Zügen und schossen viele Fotos (was unserem Fahrer nicht zwingend Freude bereitete). Die Nacht verbrachten wir in einem Salzhotel. Am Donnerstag war das Wetter nicht mehr so gut und es lagen viele Kilometer im Auto vor uns. Unterwegs stoppten wir bei diversen schönen Lagunen, darunter sogar eine rote, und beobachteten die vielen Flamingos. Am letzten Tag der Salar Tour fuhren wir bereits um 5:30 Uhr los und trafen so rechtzeitig zum Sonnenaufgang beim Geysier ein. Dänu und ich schwelgten in wunderschönen Erinnerungen an Rotorua (Neuseeland) und Yellowstone NP (USA), als wir durch den nach verfaulten Eiern riechenden Dampf spazierten. Anschliessend fuhren wir zu einer Lagune, die mit einer dünnen Eisschicht überzogen war und in einer Ecke dieser Lagune befand sich ein Hot Pool, in dem wir uns nach der kalten Nacht aufwärmten. Die Fahrt ging weiter Richtung Vulkane an der chilenischen Grenze. Wir stiegen in einen Bus nach San Pedro de Atacama (Chile) um, passierten etwas später problemlos die Grenze und trafen im sympathischen Städtchen, das fast süd-europäisch wirkt, ein. Wir fühlten uns von Anfang an wohl, die Leute versprühten eine enorme Lebensfreude, was in Bolivien leider fast nicht vorhanden ist, und wir konnten auch wieder einmal ohne Angst Salat essen. Dänu und ich nahmen an unserem ersten Nachmittag / Abend in Chile noch an einem geführten Ausflug teil, um das Valle de la Luna (Moon Valley oder Tal des Mondes), das Valle de la Muerte (Death Valley oder Tal des Todes) sowie eine Salzhöhle zu besichtigen. Am zweiten Tag in San Pedro genossen wir einfach die Sonne, die superfeinen Avocados und das südländische Flair, bevor wir am Abend in den Nachtbus nach Arica einstiegen, wo wir am nächsten morgen ankamen und mit dem nächsten Bus direkt weiter Richtung Putre fuhren. Da pro Tag nur ein Bus bis Putre fährt, wurden wir unterwegs auf der Strasse ausgeladen und legten den ersten Teil der restlichen 5 Kilometer zu Fuss zurück, bevor wir dann doch nocht mit einer Familie mitfahren durften. In Putre erkundeten wir uns über Touren in die Nationalparks der Umgebung, aufgrund der hohen Preise entschieden wir uns dann nur für eine eintägige Tour im Lauca Nationalpark, da der Rest nichts neues gewesen wäre. Den Nachmittag verbrachten wir im Hotel und wir stellten fest, dass im Nachtbus unsere Rucksäcke (vermutlich von der Polizei) durchsucht worden sind. Bei Dänu und mir hiess das nur, dass einige Dinge nicht mehr so im Rucksack waren, wie wir sie gepackt hatten, da wir glücklicherweise nichts wertvolles in unseren grossen Rucksäcken haben. Doch bei Mätthu fehlte relativ viel Bargeld, ein iPod-Kabel und die Kamera, die auf Galapagos kabutt gegangen war und noch Garantie gehabt hätte…. Den Nachmittag genossen wir an der Sonne und hörten unserer verrückten Nachbarin gezwungener Massen zu, wie sie zu ihrer Musik mitsang. Da wussten wir noch nicht, dass sie uns an den folgenden Tagen mit weinen und schreien unterhalten würde und in einer Decke eingewickelt und schluchzend an uns vorbei zur Toilette schlurfen würde….
Die Aussicht auf die perfekt geformten Vulkane, die Lagungen, die von Lava umgeben sind, die vielen Lamas, Alpacas, Vicunas, Vizcachas und die kurzen Wanderungen machten den Tag im Lauca Nationalpark am 1. Oktober trotz langer Fahrten im 4WD-Fahrzeug und bewölktem Himmel wunderschön.
Am 2. Oktober verliessen wir Putre bereits wieder, fuhren zurück nach Arica und von dort aus mit einem Sammeltaxi zurück nach Peru.
Für den letzten Teil unserer Reise werden wir uns nun noch etwas mehr Zeit lassen. Was wir in Peru noch erleben, könnt ihr in unserem nächsten (und bald letzten) Beitrag lesen.
Hasta luego
Daniel y Martina
Am nächsten Mittag ging die Fahrt los und wir hatten riesiges Glück mit unserer Gruppe. Auch wenn wir immer noch dem Fahrrad-Teil nachtrauerten, genossen wir den halben Tag zuerst auf dem Zugfriedhof, dann auf dem Salar de Uyuni – unser letztes grosses Ziel dieser Reise – in vollen Zügen und schossen viele Fotos (was unserem Fahrer nicht zwingend Freude bereitete). Die Nacht verbrachten wir in einem Salzhotel. Am Donnerstag war das Wetter nicht mehr so gut und es lagen viele Kilometer im Auto vor uns. Unterwegs stoppten wir bei diversen schönen Lagunen, darunter sogar eine rote, und beobachteten die vielen Flamingos. Am letzten Tag der Salar Tour fuhren wir bereits um 5:30 Uhr los und trafen so rechtzeitig zum Sonnenaufgang beim Geysier ein. Dänu und ich schwelgten in wunderschönen Erinnerungen an Rotorua (Neuseeland) und Yellowstone NP (USA), als wir durch den nach verfaulten Eiern riechenden Dampf spazierten. Anschliessend fuhren wir zu einer Lagune, die mit einer dünnen Eisschicht überzogen war und in einer Ecke dieser Lagune befand sich ein Hot Pool, in dem wir uns nach der kalten Nacht aufwärmten. Die Fahrt ging weiter Richtung Vulkane an der chilenischen Grenze. Wir stiegen in einen Bus nach San Pedro de Atacama (Chile) um, passierten etwas später problemlos die Grenze und trafen im sympathischen Städtchen, das fast süd-europäisch wirkt, ein. Wir fühlten uns von Anfang an wohl, die Leute versprühten eine enorme Lebensfreude, was in Bolivien leider fast nicht vorhanden ist, und wir konnten auch wieder einmal ohne Angst Salat essen. Dänu und ich nahmen an unserem ersten Nachmittag / Abend in Chile noch an einem geführten Ausflug teil, um das Valle de la Luna (Moon Valley oder Tal des Mondes), das Valle de la Muerte (Death Valley oder Tal des Todes) sowie eine Salzhöhle zu besichtigen. Am zweiten Tag in San Pedro genossen wir einfach die Sonne, die superfeinen Avocados und das südländische Flair, bevor wir am Abend in den Nachtbus nach Arica einstiegen, wo wir am nächsten morgen ankamen und mit dem nächsten Bus direkt weiter Richtung Putre fuhren. Da pro Tag nur ein Bus bis Putre fährt, wurden wir unterwegs auf der Strasse ausgeladen und legten den ersten Teil der restlichen 5 Kilometer zu Fuss zurück, bevor wir dann doch nocht mit einer Familie mitfahren durften. In Putre erkundeten wir uns über Touren in die Nationalparks der Umgebung, aufgrund der hohen Preise entschieden wir uns dann nur für eine eintägige Tour im Lauca Nationalpark, da der Rest nichts neues gewesen wäre. Den Nachmittag verbrachten wir im Hotel und wir stellten fest, dass im Nachtbus unsere Rucksäcke (vermutlich von der Polizei) durchsucht worden sind. Bei Dänu und mir hiess das nur, dass einige Dinge nicht mehr so im Rucksack waren, wie wir sie gepackt hatten, da wir glücklicherweise nichts wertvolles in unseren grossen Rucksäcken haben. Doch bei Mätthu fehlte relativ viel Bargeld, ein iPod-Kabel und die Kamera, die auf Galapagos kabutt gegangen war und noch Garantie gehabt hätte…. Den Nachmittag genossen wir an der Sonne und hörten unserer verrückten Nachbarin gezwungener Massen zu, wie sie zu ihrer Musik mitsang. Da wussten wir noch nicht, dass sie uns an den folgenden Tagen mit weinen und schreien unterhalten würde und in einer Decke eingewickelt und schluchzend an uns vorbei zur Toilette schlurfen würde….
Die Aussicht auf die perfekt geformten Vulkane, die Lagungen, die von Lava umgeben sind, die vielen Lamas, Alpacas, Vicunas, Vizcachas und die kurzen Wanderungen machten den Tag im Lauca Nationalpark am 1. Oktober trotz langer Fahrten im 4WD-Fahrzeug und bewölktem Himmel wunderschön.
Am 2. Oktober verliessen wir Putre bereits wieder, fuhren zurück nach Arica und von dort aus mit einem Sammeltaxi zurück nach Peru.
Für den letzten Teil unserer Reise werden wir uns nun noch etwas mehr Zeit lassen. Was wir in Peru noch erleben, könnt ihr in unserem nächsten (und bald letzten) Beitrag lesen.
Hasta luego
Daniel y Martina
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