Duwisib
Nach der wärmsten Nacht seit den Epupa Falls, fuhren wir am 7. September von Tiras 171km zum Schloss Duwisib. Im Reiseführer stand, dass dies eine der schönsten Strassen Namibias sei. Naja, das ist Ansichtssache.... Im Schloss Duwisib angekommen, wollten wir - pflichtbewusst wie wir sind - den Eintritt bezahlen. Dafür mussten wir aber zuerst einmal die Angestellten suchen und dann noch herausfinden, wer zuständig ist. Vermutlich gehört nicht nur das Einkassieren zu den Aufgaben der Dame, sondern auch die Touris durch das Schloss zu führen. Sie hat uns dann erzählt, was ihr gerade in den Sinn gekommen ist oder zuerst die Schilder in den Räumen gelesen und dann erzählt, was dort drauf steht. Einige Erzählungen waren mit Sicherheit nicht wahr :-). Wir waren nicht traurig, als sie davon lief, weil sie zu lange warten musste, bis wir unsere Fotos geschossen hatten.
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Sociable Weaver |
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Schloss Duwisib |
Naukluft
Nach einer 219 km Fahrt trafen wir am nächsten Tag bei den Naukluftbergen ein und machten nach dem Mittagessen den Olive Trail (10 km grösstenteils durch trockene Bachbette und bis auf knapp 1'900müM). Da stand nicht nur wandern sondern auch klettern auf dem Programm:
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immer dem weissen Schuhabdruck folgen |
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es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig einige Pflanzen zum Leben brauchen |
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Hmmm, hier bleibt nicht viel Platz für ein Wanderweg.... |
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...also heisst es; an der Kette halten und irgendwie rüber klettern. |
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Der Weg wird endlich wieder angenehmer und wir müssen die innere Ruhe wieder finden. |
Auf dem Campingplatz passen die Steppenpaviane gut auf uns auf:
Am nächsten Tag wagen wir uns auf die zweite grosse Wanderung im Nationalpark, den Water Kloof Trail (17km, höchster Punkt 1'910müM, häufige Überquerung von Bächen/Flüssen und trockene Wasserbette). Diese Wanderungen sind definitiv um einiges anstrengender als auf den gepflegten Wanderwegen in der Schweiz. Auf Armen und Beinen sind am Abend einige Kratzspuren sichtbar :-):
Sesriem (Sossusvlei)
Gegen Ende unserer Reise folgte noch einmal ein Highlight. Damit wir auf dem Campingplatz übernachten konnten, mussten wir vorgängig 2 Wochen unserer Reise komplett umplanen, da der Campingplatz angeblich nur am 10. September für eine Nacht einen Stellplatz frei hatte. Wir hörten bereits vor der Ankunft, dass das nicht stimmen kann.
Der Besuch und das Warten hat sich so oder so gelohnt und zu einem so wunderschönen Abschluss sagt man nicht nein:
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Sesriem Canyon |
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kleine Schlange |
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und noch eine kleine Schlange |
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Dead Pan |
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Dead Pan |
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Sonnenuntergang Campingplatz Sesriem |
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Sonnenaufgang bei Sossusvlei |
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Dünenlandschaft um Sossusvlei / Dead Pan |
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Dead Pan |
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Hidden Vlei |
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Düne 45 |
Anschliessend fuhren wir weiter und hielten in Solitaire an, da wir gehört hatten, da es hier den besten Kuchen in Namibia gibt. Solitaire hätten wir fast verpasst. Das "Zentrum" ist so gross wie ein Roadhouse in Australien :-) Die Gebäcke waren aber tatsächlich ausgezeichnet.
Wir fuhren noch weiter und übernachteten auf der Farm Weissenfels.
Weissenfels / Windhoek
Weissenfels ist eine Pferdefarm. Die drei Hunde hatten grosse Freude an Dänu und Dänu fand es zum Glück nicht so schlimm (er ist ja nicht gerade ein Hundenarr). Das Paar ist übrigens immer sehr an Leuten interessiert, die sich mit Pferden auskennen und für einige Zeit dort arbeiten wollen.
Früh am nächsten Morgen fuhren wir dann zurück nach Windhoek und suchten uns ein Hotelzimmer. Wir spazierten durch die Stadt und trafen gegen Mittag den Koch von den Epupa Falls - Tauno. Wir nahmen uns ein Taxi und fuhren nach Katatura (Riesige Blechhüttensiedlungen sogenanntes Township).
Tauno ist auf dem Land zur Welt gekommen. Sein Vater kam nach Winhoek um zu arbeiten und nahm Tauno mit. Als sein Vater nach der Pensionierung ins Dorf zurückkehrte, lebte Tauno bei seiner Tante in Windhoek und hat nun seine eigene Wohnung in der Stadt. Er führte uns durch einen Teil von Katatura und später zu einem Markt. Auf dem Markt konnten wir getrocknete Mopane Raupen, Oshikundu (ein Malzgetränk) und natürlich Braai testen. Weiter ging die Fahrt in ein traditionelles Restaurant. Wir bestellten: Spinat (...mit Sand?...), marinierte Mopane Raupen (ob ihr's glaubt oder nicht - die waren echt gut!), Rindermagen (hat nicht einmal Dänu geschmeckt und für Tauno waren die braunen Fläden zu gut geputzt!), Ovambobrot (war nicht ganz traditionell zubereitet, aber - oder gerade deshalb - sehr lecker), Maispap und Mahangupap (beides gewöhnungsbedürftig). Dies war definitiv das speziellste Essen in unserem bisherigen Leben. Wir fuhren zurück, Dänu und ich erkundeten am Nachmittag weiter die Stadt und trafen Tauno am Abend wieder auf ein Bier resp. Savanna.


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das wohl hässlichste Gebäude in Windhoek (wurde von Nordkoreanern erbaut...) |
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Der Teil von Katatura, in dem Tauno aufgewachsen ist |
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getrocknete Mopane Raupen, Markt in Katatura |
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getrockneter Spinat |
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Oshikundu |
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Hmmmmm, Braai |
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Mittagessen mit Tauno |
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Unser Mittagessen - verschiedene Ovambo-Spezialitäten |
Von zu Hause aus hatten wir für den letzten Tag eine Katatura-Tour gebucht. Und obwohl uns Tauno gestern bereits einiges zeigen konnte, hat sich diese 3-stündige Tour mit Martin mehr als gelohnt. Martin ist im Herero-Teil in Katatura aufgewachsen.
Als die Südafrikaner nach Namibia kamen, wurden alle Schwarzen und Farbigen nach Katatura gebracht und nach Stamm aufgeteilt. Zwischen den Stämmen wurden Zäune gebaut, pro Stamm gab es für die Kinder Schulen mit spezifischem Unterricht. Als wir dann an einer Schule vorbeifuhren, stürmten die Kinder von allen Seiten auf das Auto zu. Martin scheuchte sie zuerst ein wenig weg, damit er uns in Ruhe erzählen konnte, liess dann aber einige Kinder mitfahren. Sofort war das Auto voller Kinder, innerhalb weniger Sekunden hatte ich (Tinä) ein Mädchen auf meinem Schoss und ein anderes, das mich umarmte. Dänu sagte: "dr Chare vou Goofe" und eines der Mädchen sagte diesen Satz sofort akzentfrei nach! Dänu und ich trauten unseren Ohren kaum, schauten uns an und mussten lachen.
Nach wie vor treffen immer neue Menschen in Katatura ein. Anhand der Häuser kann man erkennen, wer ein Grundstück besitzt und ob und wieviele Untermieter er/sie hat.
Martin zeigte uns auch das Projekt Penduka. Hier werden Frauen zu Schneiderinnen und Näherinnen ausgebildet. Ausserdem gibt es ein Projekt, das den Leuten zeigt, wie z.B. aus Glasflaschen Häuser gebaut werden können o.ä.
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Haus im Herero-Viertel (die Türe ist mit "H" markiert) |
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"dr Chare vou Goofe" :-) |
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abbezahlte Grundstücke mit Untermietern (Blechhütten) |
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Martin erklärt uns, wie der Solarkocher funktioniert |
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Glasflaschenverwertung, Penduka Projekt |
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Herero Näherin, Penduka Projekt |
Und dann hiess es leider auch schon Abschied nehmen von Namibia......
Bis dann
Dänu & Tinä
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